TikTok ist eine beliebte soziale Medienplattform, die es Benutzern und Benutzerinnen ermöglicht, kurze, kreative Videos zu erstellen, zu teilen und zu entdecken. Die App konzentriert sich auf Musik, Tanz, Comedy und kreative Inhalte und bietet eine Vielzahl von Filtern, Effekten und Soundtracks, um die Videos aufzupolieren. Mit einer einfachen Benutzeroberfläche können Benutzer und Benutzerinnen 15- bis 60-sekündige Clips aufnehmen und bearbeiten. TikTok hat eine globale Gemeinschaft von Nutzern jeden Alters angezogen und ermöglicht es Menschen, sich auszudrücken, Trends zu setzen und sich mit anderen auf unterhaltsame Weise zu verbinden. Es hat die Art und Weise, wie wir Inhalte konsumieren und erstellen, revolutioniert und kulturelle Phänomene hervorgebracht. Wer TikTok einmal ausprobiert hat, weiß wie schnell es süchtig macht.
Social-Media-Plattformen wie TikTok sind für viele Kinder ein großer Teil ihres Alltags geworden. Als Mutter eines Grundschulkindes habe ich mich oft gefragt, wie ich meinem Kind den sicheren Umgang mit TikTok beibringen kann. Insbesondere weil die Frage nach TikTok immer wieder kommt. Mein Sohn wäre gerne ein TikTok-Star. Immer wieder werde ich von ihm gebeten, Videos von ihm auf TikTok zu posten, damit er bald 1 Millionen Follower hat und sich eine Yacht kaufen kann. Mit Pool und Gucci-Store. So aufregend das klingt, ich poste keines seiner Videos. Auch wenn diese unendlich lustig sind, geht es niemanden etwas an.
Eines der ersten Dinge, die ich meinem Sohn beigebracht habe, ist, dass TikTok und andere soziale Medien Altersbeschränkungen haben. Es ist wichtig, dass Kinder erst dann Zugang zu diesen Plattformen erhalten, wenn sie das Mindestalter, also 12 Jahre oder älter, erreicht haben. Dies dient dazu, ihre Sicherheit zu gewährleisten. Bis dahin gibt es keine Diskussion.
Als Elternteil sollte man aktiv dabei helfen, das TikTok-Konto des Kindes einzurichten und die Datenschutzeinstellungen zu überprüfen. Ich zeige meinem Sohn manchmal mein Instagram-Konto und erkläre, warum ich mein Konto auf “privat” gestellt habe. Er sieht, wer mir alles folgt und wer somit unsere Bilder sehen kann. Es sind gute Bekannte und Verwandte. Wir kennen alle, die mir folgen.
Ich habe meinem Sohn beigebracht, dass persönliche Informationen wie der vollständige Name, die Adresse oder die Schule niemals in den Profilen oder Beiträgen geteilt werden sollten. Es ist wichtig, nur Informationen zu teilen, die man auch in der Öffentlichkeit sagen würde. Insbesondere kleinere Kinder sind so stolz, dass sie Name und Adresse kennen. Eine Zeit lang wusste fast jeder Uber-Fahrer die Namen und Adressen jeglicher Familienmitglieder. “Weißt Du, der Mann hat alle Informationen von uns, die er benötigt. Unsere Namen gehen ihn nichts an.”
Auch Bilder sollten nicht willkürlich geteilt werden. Ich führe mit meinem Sohn viele Gespräche. Auf dem Nachhauseweg, beim Spaziergang mit den Hunden, vor dem Schlafengehen oder beim gemütlichen Essen. Bei vielen Themen hat er ein gutes Gespür. “Mama, ich mag es nicht, wenn Papa Fotos von mir macht, wenn ich schlafe. Er hört nicht auf mich. Bitte sage es ihm.” Ich nehme das ernst und führe das entsprechende Gespräch. Wenn mein Sohn mich bittet, Fotos von ihm zu löschen, tue ich das. Auch wenn es manchmal so schade um das lustige Foto ist. Es ist sein Recht an seinem Bild.
Damit dies auch so bleibt, werden bei uns noch ein paar Jahre vergehen, bis es ein eigenes Handy gibt. Wir haben für uns eine andere Lösung gefunden, damit wir tagsüber in Kontakt treten können. Im Vorschulalter hat mein Sohn die Gestaltung seiner Playdates selbst übernommen. Manchmal sehr spontan. Ein Verhalten, das ich an sich sehr begrüßt habe, die Abstimmung war ohne Handy jedoch schwierig. Daher gab es in der Schultüte eine Smartwatch. Außerhalb des Schulmodus konnte er mich ab 15 Uhr anrufen und mit mir abstimmen, ob er spontan mit zu einem Freund gehen kann. Im Gegenzug konnte ich kurz eine Nachricht schicken, wenn ich mich verspätet habe. Wir konnten durch die Smartwatch die Vorteile des Handys nutzen, ohne den Gefahren ausgesetzt zu sein. Mein Sohn hat angefangen - in Abstimmung mit mir - selbstständig seine Verabredungen zu koordinieren.
Natürlich habe ich auch Angst vor Cybermobbing. So oft sehe ich Kinder oder Jugendliche auf der Straße, die viel Zeit und Mühe in ihre Videos stecken. Woher weiß ich, dass diese nicht von den Schulkameraden zerrissen oder von anonymen Nutzern mit gemeinen Kommentaren versehen werden. Auch weiß ich nicht, wie sich Kinder in ein paar Jahren mit dem Content fühlen. Das Internet vergisst nicht. Ich habe selbst mal mit 14 Jahren einen Beitrag in einem Blog gepostet. 15 Jahre später war der Artikel über Google immer noch auffindbar. Komplett harmlos, meine Gedanken als 14-Jährige gehen heute jedoch niemanden etwas an. Wir bleiben also noch ein paar Jahre bei der Kinder-Smartwatch, um diese Themen zu vermeiden.
Mein Kind lernt nicht alles zu glauben, was man online sieht. Wir diskutieren darüber, wie man kritisch hinterfragen kann, was man sieht und dass nicht alle Inhalte für seine Altersgruppe geeignet sind. Wir sprechen über die Bedeutung von zuverlässigen Informationen und wie man Fake News und Desinformation erkennen kann. Dies ist eine wichtige Fähigkeit, die sie im digitalen Zeitalter benötigen.
Kinder sollten verstehen, dass sie nicht einfach Bilder, Musik oder Videos verwenden können, die sie online finden. Das Teilen von Inhalten, die nicht ihnen gehören, ohne die Genehmigung des Urhebers, kann rechtliche Konsequenzen haben.
Der Umgang mit TikTok und anderen sozialen Medien kann für Eltern eine Herausforderung sein, aber mit diesen Tipps hoffe ich, dass ihr euren Kindern einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit diesen Plattformen beibringen könnt. Bewusst genutzt, können sie sehr viel Spaß machen.
Denkt bitte daran, dass es wichtig ist, im Gespräch zu bleiben und eure Kinder auf ihrem Weg in die digitale Welt zu begleiten. Gemeinsam können wir eine gesunde Balance zwischen der Nutzung von Technologie und dem Schutz unserer Kinder finden.