Als Vater von einem Kindergartenkind und zwei Grundschulkindern ist der Sankt Martinsumzug jedes Jahr ein Ereignis, auf das wir uns alle freuen. Es ist nicht nur eine wunderschöne Tradition, sondern bietet auch die Gelegenheit, meinen Kindern wichtige Werte wie Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft näherzubringen. Doch bevor der Umzug losgeht, steht die Geschichte von Sankt Martin im Mittelpunkt, die uns daran erinnert, warum wir diesen Tag feiern.
Die Geschichte von Sankt Martin
Sankt Martin von Tours lebte im 4. Jahrhundert als römischer Soldat und wurde später Bischof. Seine bekannteste Tat, die ihn zur Legende machte, ereignete sich an einem kalten Winterabend, als er auf einen frierenden Bettler stieß. Martin zögerte nicht lange, teilte seinen Soldatenmantel mit dem Schwert und schenkte dem Mann die Hälfte, um ihn vor der Kälte zu schützen. Diese Tat der Nächstenliebe steht bis heute im Zentrum des Sankt Martinsfestes. Martins Barmherzigkeit und sein Einsatz für Bedürftige machten ihn zu einem Vorbild für Generationen.
Der Laternenumzug zum Sankt Martinstag hat eine lange Tradition, die auf den Wunsch zurückgeht, die guten Taten von Sankt Martin zu ehren und symbolisch Licht in die Dunkelheit zu bringen. Die Laternen, die von Kindern stolz getragen werden, stehen für das Licht der Nächstenliebe und Hoffnung, das Sankt Martin durch seine Barmherzigkeit verbreitete, als er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Der Umzug erinnert daran, wie wichtig es ist, anderen zu helfen, gerade in der kalten und dunklen Jahreszeit. Früher wurden die Lichter oft von Fackeln begleitet, heute sind es vor allem selbstgebastelte oder gekaufte Laternen, die diesen Brauch fortleben lassen und die Straßen in ein warmes, strahlendes Licht tauchen.
Die Tradition, am Sankt Martinstag eine Gans zu essen, geht auf mehrere Legenden und historische Bezüge zurück. Eine bekannte Geschichte erzählt, dass Sankt Martin so bescheiden war, dass er sich vor seiner Ernennung zum Bischof von Tours verstecken wollte. Er versteckte sich in einem Gänsestall, doch das Geschnatter der Gänse verriet ihn, woraufhin er widerwillig das Bischofsamt annahm. Ein weiterer Grund liegt in der mittelalterlichen Praxis, zu Sankt Martin das bäuerliche Wirtschaftsjahr zu beenden. Dies war die Zeit, in der Pachtzahlungen fällig wurden, oft in Form von Gänsen, die dann als Festessen zur Feier des Tages diente. So hat sich der Brauch entwickelt, zum Martinstag eine Gans zu servieren, die symbolisch für den Übergang vom alten zum neuen Jahr stand.
Ideen für den Sankt Martinsumzug
Der Sankt Martinsumzug ist für Kinder besonders spannend, da sie mit leuchtenden Laternen durch die Straßen ziehen und Sankt Martins Lieder singen. Auch ich begleite meine Kinder jedes Jahr mit Begeisterung – und jedes Jahr denken wir uns neue kreative Ideen aus, um den Umzug noch schöner zu gestalten:
- Laternen gestalten: Die Vorbereitung beginnt oft schon Wochen vorher, wenn im Kindergarten und in der Grundschule fleißig Laternen gebastelt werden. Besonders mein Jüngster liebt es, seine eigene Laterne zu gestalten. Dabei experimentieren wir mit verschiedenen Motiven: von einfachen Sternen und Herzen bis hin zu komplexeren Figuren wie Drachen oder Tieren. Die beiden Älteren versuchen sich gerne an aufwendigeren Designs mit Scherenschnitten oder 3D-Effekten.
- Bastelidee: Upcycling-Laterne: Eine besonders schöne Idee ist es, alte Materialien zu verwenden, um nachhaltige Laternen zu basteln. Leere Milch- oder Saftkartons eignen sich perfekt, um daraus bunte Laternen zu gestalten, indem man sie bemalt und dekoriert. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch das Bewusstsein der Kinder für Umwelt und Nachhaltigkeit.
- Gekaufte vs. selbstgebastelte Laternen: Jedes Jahr steht bei vielen Eltern die Frage im Raum: Kaufen oder selbst basteln? Natürlich gibt es wunderschöne, fertige Laternen zu kaufen, die sehr praktisch sind, wenn man wenig Zeit hat. Allerdings merke ich, dass meine Kinder viel stolzer auf ihre selbstgebastelten Laternen sind. Es ist ein kreativer Prozess, der die Vorfreude auf den Umzug noch verstärkt. Wenn die Laterne dann im Dunkeln leuchtet, strahlen nicht nur die Lichter, sondern auch die Augen meiner Kinder.
Eine weitere Diskussion, die bei uns jedes Jahr aufkommt, ist die Wahl zwischen einer echten Kerze und einem elektrischen Licht in der Laterne. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile:
- Kerzenlicht: Das warme Flackern einer echten Kerze hat einen ganz besonderen Charme. Es erinnert mich an meine eigene Kindheit, als wir noch mit richtigen Kerzen durch die Straßen zogen. Allerdings besteht bei offenen Flammen natürlich die Gefahr, dass die Laterne Feuer fängt, vor allem bei windigem Wetter. Besonders für jüngere Kinder wie meinen Kleinen ist das oft zu riskant.
- Elektrisches Licht: Bei den elektrischen Laternenlichtern gibt es heute viele Möglichkeiten, die sicherer und praktischer sind. Moderne LED-Lichter bieten ein angenehmes, warmes Licht, das fast genauso schön wie Kerzen aussieht – und das ganz ohne Brandgefahr. Für die Kleinsten sind diese Lichter eindeutig die bessere Wahl, da sie stabiler und oft auch robuster sind.
Bei uns haben wir uns darauf geeinigt, dass mein Kindergartenkind eine elektrische Laterne trägt, während die beiden Größeren mit Kerzen unterwegs sind – natürlich unter ständiger Aufsicht.
Das Beisammensein nach dem Umzug
Nach dem Umzug freuen sich die Kinder immer auf das gemeinsame Beisammensein mit den anderen Familien. Bei uns in der Schule gibt es oft eine Feuerstelle, an der wir gemeinsam stehen, Kinderpunsch trinken und die Martinsmännchen (kleine süße Hefegebäcke) teilen. Diese Tradition gefällt mir besonders, weil sie den Geist von Sankt Martin – das Teilen und Zusammensein – aufgreift.
Manchmal überlegen wir, wie wir den Gedanken des Teilens noch stärker in den Alltag integrieren können, zum Beispiel durch das Sammeln von Spenden oder das Teilen von Lebensmitteln mit bedürftigen Menschen. Es ist schön zu sehen, wie die Kinder diese Idee aufgreifen und selbst Vorschläge machen, wie sie anderen helfen können.
Sicherheit beim Martinssingen
Nach dem großen Martinsfeuer in der Schule, gibt es bei uns im Bergischen Land noch eine ganz besondere Tradition: das sogenannte 'Mätensingen'. In kleinen Gruppen ziehen die Kinder von Haus zu Haus und singen ihre schönsten Martinslieder. Dafür gibt es dann oft leckere Mandarinen oder kleine Süßigkeiten. Die Augen der Kinder leuchten dabei immer ganz besonders, wenn die Jutebeutel von den netten Omis und Opis aus der Nachbarschaft mit Leckereien gefüllt werden.
Als Vater mache ich mir natürlich immer ein bisschen Sorgen, wenn die Kleinen alleine unterwegs sind. Aber dank unserer Anio 6 Kinder-Smartwatches habe ich sie immer im Blick. Ich kann auf meinem Handy sehen, wo sie gerade sind und wie weit sie schon gekommen sind. Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl, wenn sie mit ihren Freunden unterwegs sind. Und falls doch einmal etwas sein sollte, können sie mich ganz einfach über die Uhr erreichen.
Der Sankt Martinsumzug ist für uns als Familie jedes Jahr ein besonderes Erlebnis. Es ist nicht nur ein Fest der Lichter und Lieder, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, den Kindern die Werte der Nächstenliebe und des Teilens näherzubringen. Ob mit selbstgebastelten oder gekauften Laternen, mit Kerzen oder elektrischem Licht – die Freude und der Zusammenhalt stehen immer im Mittelpunkt.